Heinz Rennhack - Die Oper текст песни

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spoken:
Haben sie Opern gern?
Also, ich hab' Opern schrecklich gern!
Aber das ist so eine Geschicht –
Denn was die manchmal da so hineinschreiben, diese Herrn
In so eine Oper, das versteht unsereiner doch nicht!
Stimmt's?
Warum, in der Zauberflote, liebt Pamina den Tamino –
Und warum nahm Margarete nicht den Faust mal mit ins Kino?
Warum sperrte Desdemona ihre Tur' nicht besser zu –
Und warum lie? in Verona, Romeo Julia nicht in Ruh'?
Warum singt die Carmen Lieder fur Jose, den dummen Kerl –
Und warum blieb die Aida bis zum Schluss ein Sklavengirl?
Oh, noch viele Fragen blieben, antworten hat keinen Sinn –
Aber ich hab' eine Oper geschrieben, da ist alles logisch drin!
Wurde Sie das interessieren?
Bitte, leihen Sie mir Ihr Gehor!
Ich werd' Sie nicht irrefuhren –
Heute Abend ist Premier'!

Seht das schone Opernhaus –
Sieht es nicht fantastisch aus?
Also bitte, gehen wir hinein!
Ist es nicht wundervoll hier?
Damen in gro?er Abendtoilette, Herren im Frack –
Hunde werden an der Leine gefuhrt!
Der Zuschauerraum ist mit Blumen geschmuckt!
Werfen wir rasch einen Blick ins Programm, bevor es losgeht!
Ah ja, hier steht es schon: “Gro?e Oper in drei Akten
Der Ritter und die Ritterin haben einen Schwips – oder: Kiss me, Kater”
Besetzung:
–Der Ritter Kuno, von seinen Freunden Kunigl genannt – Tenor
–Die Ritterin Kunigunde, von ihren Freundinnen Kuniglgunde genannt – Bass
Ach!
–Emma, ihre Mutter – Alt
–Ella, ihre Gro?mutter – sehr alt
–Eberhard, ihr minderwertiger Bruder – Sopran
–Evergreen, das Pferd des Ritters – ein Rappe
Ob der auch singt?
Nein, nein, sehr wahrscheinlich eine Sprechrolle!

Da gehen die Lichter aus
Der Dirigent kommt herein
Hebt den Taktstock – Vorhang auf!
Wir befinden uns in einem dusteren Wald
Nahe der Stadtgrenze von Hamburg –
Der Ritter tritt auf zum Motiv von – Boogie-Woogie

Also, der Ritter, edas ist ganz unerlasslich
Dass er schon und schlank und wunderbar
Doch heute ist er hasslich –
Sogar die Perucke verliert schon Haar!
Er war mal Tenor, aber heut' ist er heiser!
Dann die Ritterin, schauen wir der ins Gesicht
Hat sie blaue Augen, einen Rosenmund
Aber jung ist sie nicht –
Und ausserdem wiegt sie dreihundert Pfund
Ihre Stimme war einmal stark, aber jetzt ist sie leiser!

Was geschieht jetzt?

Der Ritter trifft die Ritterin unter einer Linde
Dort schnitzen sie gemeinsam ihre Namen in die Rinde –
Da kommt der Ritterin Mutter daher, die ist auch in den Ritter verknallt
Und fragt, wie er sich das vorstellt und wer jetzt die Linde bezahlt!
Drauf durchbohrt er sie mit seinem Schwert und macht ihr den Garaus –
Und Die Ritterin schreit, der Vorhang fallt, und der erste Akt ist aus!

Jetzt kommt eine Pause
Manche geh'n nach Hause
Manche trinken Brause –
Das ist der Zweck der Pause!
Wie schon ist es doch, eine Wurst zu verzehr'n
Und gleichzeitig Opern anzuhor'n!
– Was sagen Sie nur zu dem Tenor?
Der kommt mir wirklich schrecklich vor!
– Was reden Sie da? Der ist wunderbar!
– Aber nicht so gut, wie er einmal war!
– Was halten Sie von seinem hohen C?
– Das war doch kein C, das war ein B!
Und Musik versteh' ich sowieso –
Schon als Kind spielt' sehr gut Radio!
Da lautet die Glocke, das ist ein Gluck –
Die Pause ist aus, geh'n wir zuruck!
Das Publikum wartet
Lichter gehen aus
Der Dirigent kommt herein
Hebt den Taktstock – Vorhang auf!

Im zweiten Akt, da sitzt der Ritter zu Hause auf seiner Matratzen –
Er hat eine eiserne Rustung an und mocht' sich so gern kratzen!
Da singt er eine Arie, und das ist ein Malheur
Er singt „Figaro, Figaro, Figaro...“, doch der Figaro ist grad' beim Friseur!
Da schreit er wie ein gehetztes Tier, noch immer kein Applaus –
Da hangt er sich auf, der Vorhang fallt, der zweite Akt ist aus!

Wieder eine Pause
Manche geh'n nach Hause
Manche trinken Brause –
Das ist der Zweck der Pause!
Wie schon ist es doch in einen Kase zu bei?en
Und gleichzeitig Opern zu verrei?en!
– Der Dirigent ist furchterlich
So viel Talent, das hab auch ich!
– Was reden Sie da? Sie sind nicht gescheit!
– Wie finden Sie mein neues Kleid?
– Die Karla hat noch keinen Mann!
– Ist es ein Wunder? Schau'n Sie sie an!
– Mir tut ja nur die Mutter leid!
– Wie finden Sie mein neues Kleid?
– Ick halt' die Oper fur jeschwolln
Wir hattn ins Kino gehen solln!
– Ich mach's mir Butter und Kakao!
– Das ist doch gar nicht seine Frau!
– Die Paula wird schon ziemlich breit!
– Wie finden Sie mein neues Kleid?
Da lautet die Glocke, das ist ein Gluck –
Die Pause ist aus, geh'n wir zuruck!
Das Publikum wartet wie vorher
Lichter gehen aus
Der Dirigent kommt herein
Hebt den Taktstock, anschnallen!
Keiner velasst das Lokal! – Vorhang!

Im dritte Akt, da steigt die Spannung auf ein Maximum –
Der Ritter hat sich zwar aufgehangt, doch spukt er als Geist herum!
Die Ritterin, die mag ihn nicht, als Geist oder als Toten
Denn erstens ist er ihr unsympathisch, und zweitens ist Spuken verboten!
Und darum singt sie: „Nur der Schonheit weiht' ich mein Leben...“ – und stirbt!
Und ihr Bruder singt: „Lache, Bajazzo...“ – und stirbt!
Der Dirigent singt: „Ach, wie so trugerisch
Sind Weiberherzen...“ – und stirbt!

Endlich sind alle tot
Was niemand geniert –
Das Publikum ist nur halbtot
Also wird etwas applaudiert!
Doch plotzlich geht der Vorhang wieder auf –
Was hat sich begeben?
Der Ritter, Ritterin, Mutter, Bruder
Alle sind wieder am Leben!
Das Publikum wird wild und schreit: „Wo ist der Schwan?“
Der Ritter wird melancholisch und heiratet den Sopran
Der Dirigent verbeugt sich tief, der Regisseur noch tiefer
Der Bruder lachelt zu viel und verrenkt sich seinen Kiefer!
Die Damen und Herren des Chores, die walzen sich auf der Erde –
Der Rappe stellt sich als Rappin heraus und kriegt drei kleine Pferde!
Ein Zahnarzt springt auf den Trompeter und schaut sich seinen Gaumen an
Der Konzertmeister wird wahnsinnig und zundet seinen Daumen an
Das Publikum sturmt auf die Buhne und verlangt nach Autogrammen –
Es wird geschrien, gejohlt, getobt, und das ganze Haus bricht zusammen!

Na, ist das nicht besser als Liszt und Puccini
Chopin, Schostakowitsch, Ravel, Paganini
Gounod, Debussy oder Leoncavallo
Und Smetana, Schubert, Suppe und De Falla
Menotti, Rossini, Rachmaninoff, Handel
Vivaldi und Weber, Scarlatti und Mendelssohn
Gluck, Donizetti, Glinka und Delius
Bruckner, Bizet, Tschaikowsky, Sibelius?
Meine Oper ist besser als deren!
Meine Oper, die muss sich bewahren
Denn meine Oper ist feurig und wild!
Meine Oper ist die schonste von allen
Meine Oper wird allen gefallen
Denn meine Oper – die wird nirgends gespielt

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