Ulrich Roski - St. Martins Blues текст песни

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Als ich noch ein Junge war erzahlten die Tanten vom Kinderhort
oft eine Geschichte, die uns Kindern ein Beispiel fur vorbildliches
Verhalten gegenuber dem Nachsten Besten geben sollte:

Der heilige Martin ritt eines Tages aus auf seinem Zossen
Und fand im Stra?engraben einen durren alten Mann
Splitternackt und stark zitternd –
Letzteres vermutlich aufgrund des Ersteren!
Da steigt Martin vom Pferd
Nimmt sein Schwert
In die Hand, ergreift seinen Mantel
Und zerteilt ihn auf einen Hieb
Von obenan bis untenaus
Denn er sagt sich: „Geteilter Loden ist doppelter Loden!“
Gibt dem Bettler die Halfte, seinem Zossen die Sporen –
Und uns Kindern das erwunschte gute Beispiel!

Ich reifte heran und da wurde mir klar
Dass diese Version der Geschichte verfalscht
Ersonnen, ersponnen, gereinigt fur Kinderhorts war!
In Wirklichkeit sah allen anders aus:
Bettler sieht Martin, den Mantel, das Schwert
Merkt die Absicht, ist verstimmt, denn er sagt sich:
„Was nutzt mir schon ein halber Mantel?“
Er schlagt Martin zu Boden
Und nimmt sich den Loden –
Nimmt ihn ganz, denn er hat sich unterdessen folgendes zusammengereimt:
„Was nutzt mir eine Halfte von dem Kleide?
Mmmhm, nehm' ich sie doch besser beide!“
Sprach's, eilte davon und lie? Martin zuruck mit folgender Erkenntnis:

Don't offer your finger
If you wanna keep your hand for you!
Don't offer your finger
If you wanna keep your hand for you!
People are so nasty
They take all they can get – oh yes, they do!

Ich stand auch schon mal im Beruf und bezog ein Gehalt
Doch da wurd' ich nicht alt
Denn das stank mir schon bald
Und ich zog in den Wald
Um mich redlich zu nahren
Von Wurzeln und Beeren
Und ich spielte Verstecken
Mit Kafern und Schnecken
Doch eines Tag's geschah es dann
Da kam ein vollig fremder Mann
Der sah furchterlich aus, ausgedorrt und zermergelt
Der griff eine der Schnecken
Und begann dran zu lecken –
Und sie schien ihm zu schmecken!

Ich rief „Halt ein Fremder! Ich steh zwar auch mit einem Bein im Grabe
Und nage mit dem anderen am Hungertuch –
Aber ehe du dich an meinen Schnecken vorgreifst
Will ich meine letzten beiden Wurzeln mit dir teilen!“
Er sprach hinterlistig, „Sieh mal an
Zwei Wurzeln hat der kleine Mann –
Eine will er mir lassen
Doch das konnt' ihm so passen!“
Und dann sagte er zu mir:
„Du Rohling! Du willst diese beiden unschuldigen Wurzeln voneinander trennen
Die vielleicht zusammen aufgewachsen sind!
Merk dir mal eins mein Junge: Was die Natur zusammenfugt
Das soll der Mensch auch nicht scheiden!“
Tja und dann, dann zog er ab mit beiden –
Und ich stand da, vollig entwurzelt und sang vor mich hin:

Don't offer your finger
If you wanna keep your hand for you!
Don't offer your finger
If you wanna keep your hand for you!
People are so nasty
They take all they can get – oh yes, they do!

Zerknirscht kehrte ich in den Scho? der Gesellschaft zuruck
Und ich hatte auch Gluck
Bei den Frauen gleich zwei Stuck
Riss ich auf:
Erstens die Inge, unterkuhlt
Aber sehr verspielt –
Und dann noch die Heidi, kurz und gut und immer guter Dinge
Und sie vertrug sich auch mit Inge
Wir gingen zu mir
Und da stand dann ein Freund vor dem Haus
Der sah beinah so aus
Wie der Wilde aus der vorigen Strophe
Abgerissen, unrasiert, Zahnfaule a go go –
Naturlich keine Chance bei Frauen!
Ich schloss auf sagte: „Komm mit rein
Ich leih' dir die Heidi!“
Er schlug die Tur zu, und dann nahm er sie beidi!
Und ich stand auf der Stra?e, und mir blieb nur der Blues

Don't offer your finger
If you wanna keep your hand for you!
Don't offer your finger
If you wanna keep your hand for you!
People are so nasty
They take all they can get – oh yes, they do!

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